in Österreich

Im Jahr 1947 wurde Ludwig Maria Grignion von Montfort von Papst Pius XII. heiliggesprochen. Im folgenden Jahr, vom 21. bis zum 28. April 1948, hielt Prof. Friedrich Wessely in der Kirche „Maria Heimsuchung“ der Salesianerinnen am Rennweg einen Predigtzyklus über das „Geheimnis Mariens“:

„… Die große Aufgabe, die wir zu lösen haben, ist die Bekehrung der Massen des christlichen Volkes, ihre Heiligung, damit auf Grund dieser Heiligung auch die anderen … zu Gott zurückfinden. Das wird geschehen durch ein Wunder, das Gott zu wirken bereit ist, wenn nur wir bereit sind mitzuwirken, … wenn wir den Weisungen der Kirche folgen und uns Maria hingeben … Er selbst lenkt uns zur Gnadenfülle, denn von Maria reden, heißt von Christus reden. Wir sollen uns klarmachen, dass Gott auch uns durch die Kirche führen wird zu der Stätte, wo die Gnaden in Fülle fließen….“

Die Predigten schlossen mit einer Weihe an Jesus durch Maria nach den Weisungen des heiligen Ludwig Maria, die von Hunderten von Menschen vollzogen wurde, die bereit waren, alles zu tun, um Wien wieder zu einer Stadt der Muttergottes zu machen.

Einige der Teilnehmer überlegten ernstlich, wie das Ziel erreicht werden könnte. Während dieser Überlegungen brachte eine Teilnehmerin aus der Schweiz ein Flugblatt über die Legion Mariens und ein „Handbuch der Legion“ mit. Nun kam es zu Kontakten mit dem Zentrum der Legion Mariens in Dublin. Ein Kreis von 12 bis 15 Leuten versammelte sich unter der Führung von Prof. Wessely, um sich mehr mit dem „Handbuch der Legion Mariens“ und mit dem heiligen Ludwig Maria zu beschäftigen.

Am 23. Dezember 1948 erbat und erhielt Prof. Wessely von Kardinal Innitzer die Erlaubnis, die Legion Mariens in Österreich einzuführen.

Am Abend des 2. Februars 1949 kamen 18 Personen im Kloster der Salesianerinnen am Rennweg, im 3. Bezirk, zum ersten Treffen des ersten österreichischen Präsidiums zusammen. Der Geistliche Leiter, Prof. Wessely, las den Abschnitt aus dem „Handbuch“: „Geht und predigt das Evangelium allen Geschöpfen“.

Nach ausführlicher Besprechung meldeten sich 16 Personen als aktive Legionäre und ein Teilnehmer als betendes Mitglied. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Pfarrer wurden alle neuen Legionäre paarweise in die Salesianergasse zu Hausbesuchen entsandt mit dem Auftrag, „… je nach der Situation, die man antreffen würde, zu helfen und der Gnade einen Weg zu bereiten. Die Muttergottes wird uns bei diesem schwierigen Unternehmen begleiten.“

Die Legionäre kamen von diesem ersten Abenteuer voll Freude zurück. Viele Türen öffneten sich ihnen, und sie lernten Menschen kennen, die religiös wohl sehr verwahrlost waren, mit denen man aber doch, von wenigen Ausnahmen abgesehen, reden konnte; die Tür blieb für weitere Besuche offen.

Das erste Präsidium konnte bald geteilt werden und weitere entstanden. Nachdem von allen Diözesanbischöfen die Erlaubnis zur Einführung der Legion gegeben worden war, entstanden in ganz Österreich Präsidien, sodass die Legion Mariens nicht einmal zwei Jahre nach ihrer Gründung bereits in allen Diözesen in Österreich Fuß gefasst hatte.